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Zwiebelliebe - vielfältige Facts zum Gemüse mit den tausend (naja fast) Gesichtern

Die Zwiebel ist für mich ganz klar die Mutter aller Gemüsesorten, nicht im biologischen Sinn, sondern ganz allein, weil sie ohne viel Aufhebens um ihre Leistungen zu machen tagaus tagein eine ganze Menge Gutes für uns tut.

Während fast global tätige Trendsetter beständig neue Superfoods zu entdecken scheinen und diese dann ausgiebig durch alle Netzwerke und Medien hindurch gefeiert werden, um anschließend nicht selten wegen unzureichender Ökobilanz, üblen Anbaubedingungen oder übermäßiger Pestizidbelastung in der Versenkung zu verschwinden, tut die Zwiebel anspruchslos und langandauernd ihre Dienste - geschmacklich wie gesundheitsfördernd.

Oft verlacht wegen meiner ausgeprägten Leidenschaft für das kulinarische Können der optisch unscheinbaren Knolle gibt die Recherche über eben diese mir Recht: 

Die Zwiebel ist die Königin aller Gemüsesorten!!!! 

Warum? Ganz einfach:

Leicht zu kultivieren und wuchs-wie ertragfreudig weist sie eine lupenreine Ökobilanz auf.Wir bekommen sie regional geerntet fast rund ums Jahr als Frisch- oder Lagerware zum günstigen Kurs auf wirklich jedem Wochenmarkt. Astronomische Transportwege, übermäßige Pestizidbelastung, überirdischer Wasserverbrauch? Fehlanzeige.

Steht sie zwar beständig auf dem Treppchen der am meisten verzehrten Lebensmittel im Land, findet sie doch selten Erwähnung in populären Food- und Health-Blogs. 

Zu lange ist sie wohl schon Dauergast auf unseren Tellern, zu selbstverständlich nehmen wir die Höchstleistungen, die sie unserer Gesundheit bringt, hin.

Seit tausenden von Jahren kennen und schätzen die Zentralasiaten die unterschiedlichsten Zwiebelgewächse, die Ägypter haben mit ihrer Hilfe nicht nur den körperlichen Zustand ihrer Arbeitssklaven auf Touren gehalten, die Zwiebel wurde wegen ihrer mannigfaltigen Qualitäten (z.B. der ringförmigen Wuchsweise, die als Symbol ewigen Lebens gedeutet wurde) sogar als Opfergabe verwendet. Im 15. Jahrhundert begannen die botanisch begabten Holländer die Zwiebel auch in europäischen Gefilden zu kultivieren - und seitdem ist sie aus unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken.

Denn: Die Zwiebel ist - roh oder gekocht - richtig lecker. Und gibt fast jedem Gericht die nötige Würze. Geschmort entwickelt sie eine köstliche Süße, gebraten das Quäntchen nötige Schärfe, gegrillt schmeckt sie mild-aromatisch und roh kann sie von super-scharf bis sanft-würzig die ganze Bandbreite geschmacklicher Ansprüche erfüllen. 

Und: Die Zwiebel ist super-super-super gesund.Sie enthält Unmengen an Vitamin C und Vitamin B-6 und ist ausgesprochen kohlenhydrathaltig. Das allein ist schon Grund genug sie regelmäßig zu essen. Die wirkliche Wunderwaffe der tollen Knollen sind jedoch die Antioxidantien und Schwefelverbindungen, sprich ihre ätherischen Öle.

In Kombination kurbeln diese Inhaltsstoffe unsere Verdauung wirkungsvoll an und bringen die Darmflora natürlich ins Gleichgewicht. Vitalstoffe und Kalium füllen unseren Vitamin- und Mineralstoffhaushalt spielend auf Hochstand an und die Zwiebel hilft bei regelmäßigem Verzehr dank ihrer blutverdünnenden Ingredienzen unser Herzinfarkt- und Thromboserisiko deutlich zu minimieren.

Die figurfreundlichen Alleskönner senken den Cholesterinspiegel, helfen Krebs vorzubeugen oder unterstützen deren Heilung und wirken als sanfte Antibiotika entzündungshemmend und antimikrobiell.

Da ich persönlich all diese health-facts außerordentlich beachtlich finde und überdies die geschmacklichen Vorzüge der riesengroßen Zwiebelfamilie liebe, ist dieser Text ganz klar als Hommage an das botanisch Allium cepa genannte Gemüse zu verstehen. 

Ich liebe die frische Schärfe der Frühlingszwiebel, die leichte Würze der weißen Zwiebel, den beißenden Geschmack ihrer hübschen roten Verwandten, die edle Schalotte und die gemeine goldgelbe Gemüsezwiebel und freue mich daher noch immer und besonders über den vor Jahren auf einem französischen Zwiebelnetz entdeckten Werbeslogan: 

L'oignon, c'est bon! 

Wie wahr.