-->

Knatschgesundes Kernechaos - Sesam, Chia, Nüsse & Co.

Als Toppings, Snacks, Smoothie-, Müsli- oder Bowlbeigaben immer geliebter, sind Chia, Sesam, Leinsamen, Nüsse & Co eine runde Sache in puncto natürliche Nahrungsergänzungsmittel.

Warum? In jedem der kleinen Körner & Kerne steckt eine Unzahl unterschiedlichster Schätze. Die wir hier einmal genauer vorstellen.

Sesam öffne Dich!

Sesam. Die uralte (ein biblisches Alter von mindestens 4000 Jahren gilt als belegt) Ölpflanze aus dem südlichen Asien und Ägypten wuchs einst nur wild, findet jedoch als einer der ersten Nutzpflanzen sehr, sehr früh Erwähnung in alten Schriften. Als „Würze der Götter“, als Grabbeigabe oder als stärkende Mahlzeit in soldatischem Marschgepäck.

Geschmacklich höchst vielfältig (die Unterschiede zwischen hellen und dunklem Sesam oder aber gerösteten oder rohen Varianten sind enorm), decken sie eine Bandbreite von dezent nussig bis kernig würzig locker ab und eignen sich so für Speisen und Beigaben von süß bis herzhaft, von klassisch bis exotisch.

So vielseitig sein Geschmack, so reich ist er an Vitalstoffen und anderlei Gutem:

Seinem Charakter als Ölpflanze entsprechend ist Sesam glutenfrei, aber reich an Fetten. An guten Fetten. Ungesättigten. Und diese sind bekanntermaßen bestens fürs Hirn, für die Haut, den Stoffwechsel, den Cholesterinspiegel. Und gut gegen Stress.

Und Sesam macht schön! Denn wertvolle Aminosäuren, Antioxidantien und hochwertige Eiweiße kurbeln die menschliche Zellbildung so richtig an. Und machen damit nicht nur die Haare schön - sie festigen auch Bindegewebe, Zähne, Knochen & Knorpel. Ein Traum!

Weiterhin weist Sesam einen ungeheuer großen Vorrat an Mineralstoffen auf, was mit obig Genanntem Hand in Hand geht und auch bei der Prophylaxe diverser Abnutzungserkrankungen wie Arthrose und Osteoporose spürbar wirksam scheint.

Sesam wirkt nachweislich blutdrucksenkend, antioxidantisch, ist gut für Leber und Nieren, schenkt Kraft & Energie. Außerdem schmeckt er. Also: Essen!

Sesam wird - seiner Herkunft entsprechend - auch heute noch überwiegend in wärmeren Gefilden als den Heurigen angebaut. Das muss aber nicht sein, denn: Sesam stellt wenig Bodenansprüche, braucht keinen Dünger und ist auch klimatisch recht unkompliziert. Alles Eigenschaften, die ihn für den Eigenanbau ebenso brauchbar machen, wie als dankbare Frucht in rein biologischen Anbau. Also: Mit ein ganz klein wenig Extramotivation in Sachen Selbstversorgergarten oder aber einem Extrablick auf die Verpackung, sind wir mit Sesam als festen Bestandteil unseres Speiseplans nicht nur physiologisch, sondern auch ökologisch auf der ganz sicheren Seite.

Was uns zum kommenden kernigen Superfood mit deutlich schlechterer Ökobilanz überleitet:

Chia - knallgesund, aber: Mit Bedacht konsumieren.

Klitzeklein, grau, braun oder weißlich und optisch damit eher unscheinbar, wird Chia in deutschen Landen seit Jahren als DAS Superfood schlechthin gehypt. Was die Maya bereits vor fast 5000 Jahren wussten, ist auch uns zu Ohren gekommen:

Der Chiasamen ist gesund.

Aus Mittelamerika stammend spenden die ebenfalls glutenfreien Samen der Chia-Pflanze ewig alten Kulturen wie den Azteken & Maya seit jeher richtig Power.

Dort stellten die in Deutschland teuer zu erwerbenden Samen die Grundnahrung sicher - und galten gleichzeitig als Heilpflanze gegen allerlei körperliches Unbill.

Knallvoll wertvoller Proteine sind Chiasamen wahre Kraftpakete. Überdies stecken sie unzweifelhaft randvoll mit Omega-3-Säuren, die all jenes vermögen, was man ihnen nachsagt: Hirn, Haut & Haare auf das Wirkungsvollste zu boosten.

Besonders unersetzlich scheint das Wunderkorn sich im Speiseplan der wachsenden Veganer-Gemeinde zu machen. Dass er richtig verarbeitet als Ei-Ersatz einspringen kann ist das eine, aber er liefert darüberhinaus auch viele sonst gern aus tierisch-basierten Lebensmitteln gewonnene Nährstoffe wie Fette, Eiweiße, Eisen und vor allem Kalzium in unglaublichen Mengen (und übertrifft dabei den Kalziumgehalt von Milch um ein Vielfaches). Und: Chia macht lange satt.

Angesichts all dieser unglaublichen Zauberkräfte werden Chiasamen seit einigen Jahren in großen Mengen nach Europa importiert. Mit den üblichen Folgen: Durch lange Transportwege hinterlassen die winzigen Wunder einen riesigen CO2-Fußabdruck, die unerhört erhöhte Nachfrage sorgt für belastende Anbaubedingungen für Mensch & Umwelt, die Pestizidbelastung ist oftmals zu hoch und die nicht exportierte Ware für die Einheimischen zu teuer. Als Kurztagspflanze, die nicht eben anspruchslos auf ungewohnte Erde, mangelnde Wärme und zu lange Tage reagiert, galt sie hierzulande eine ganze Weile als schlecht anzubauen. Aber: Der biologische Anbau tüftelt emsig - und gibt erste Erfolgsmeldungen bekannt. Bis der Chiasamen aus heimischen Anbau in ausreichender Qualität, Menge und Preislage wirklich verfügbar ist, haben wir eine famose Alternative: Unseren Leinsamen.

Trotz angestaubtem Image: Klein, aber oho.

Leinsamen ist anspruchslos und stellt damit die ideale Kulturpflanze für in Fruchtfolge genutzte Anbauflächen dar - was ihm ein klares Plus im Bezug auf Biodervisität einbringt. Lein ist tolerant gegenüber diversen Bodenverhältnissen und Nährstoffzusammensetzungen, gedeiht bei unterschiedlichstem Klima, kann auf chemischen Dünger verzichten und: 

Fördert die Ansiedlung von Wildblumen und -kräutern.

Und das funktioniert sogar in Deutschland. 

Zusätzlich steht Leinsamen seinen exotischen Artgenossen (nicht botanisch, nur ernährungsphysiologisch betrachtet) in keiner der genannten Kategorien spürbar nach: Er ist steinreich an gesunden Fetten, gilt dank sättigender & verdauungsfördernder Wirkung als Schlankmacher, pimpt aufgrund einer Vielzahl an Antioxidantien und seinem positiven Effekt auf die Darmflora das Immunsystem, schmiert das Gehirn mit Omega-3-Fettsäuren, lässt Haare glänzen und Nägel sprießen und wirkt diversen Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkten, Schlaganfällen etc. entgegen. 

Beim Verzehr von Leinsamen (wie bei allen Samen und Kernen) gilt jedoch: 

In Maßen genießen und viel trinken.

Und abschließend:

All das Gute, hier Erwähnte, gilt in leicht anderen Zusammensetzungen und Mengen auch für in Deutschland selbst oder biologisch angebaute Nüsse, Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Haselnüsse oder Kürbiskerne. 

Ob als self-made Superfood oder fein verpackt aus dem Bio-Markt:

Das knallgesunde Kernechaos ist auch ohne lange Transportwege, übermäßige Anbaubelastung oder schwierige Arbeitsbedingungen nutz- und genießbar. Ganz sicher.