Bowls - mein kulinarischer Platz an der Sonne
Der Pandemie-Winter war lang, gefühlt währte er ewig.
Was immerzu half war die Gewissheit:
Der kommende Sommer wird’s richten.
Sommersonne, heiße Tage, lange Nächte, sandige Füße und der verheißungsvolle Duft frischer Früchte, Kräuter und Wiesenblumen wecken eingeschlafene Sinne, müde Lebensgeister und trübe gewordene Lebenslust. Ganz sicher.
Doch was nicht kam, war: Der ersehnte, heißgeliebte Sommer.
Stattdessen: Regen, trüber Himmel und kalter Wind - hier und da unterbrochen von ein paar hoffnungspendenden, aber doch sehr, sehr zarten Sonnenstrahlen.
Nun gut. Sommer-Blues im Winter-Mood ist auch keine Lösung - eine Alternative musste her.
So beschloss ich, mich dem herbeigesehnten Sommer-Feeling auf kulinarischem Wege zu nähern - und was erscheint da naheliegender als: Bowls?
Knackfrisches Gemüse, sonnenverwöhnte Früchte und Saucen aus Limetten, Knoblauch und allerlei Feinem, das nach Sommer, Sonne und längst losgelassenem Lebensgefühl duften.
Denn wenn schon keine Dauersonne lockt, was in mir steckt, muss es anders gehen:
Farbe bitte! Vitamine bitte! Vielfalt bitte!
Mein regelmäßiges Rendevous mit der fernöstlichen Sommerküche bescherte mir fortan feinste Variationen feldfrischer Sommergemüse, saftige Avocados, prall-rote Granatapfelkerne, leichte Geflügel- und Lachsbeilagen, tolle Toppings energiespendender Samen & Kerne und hocharomatische Dressings - immer mit viel Liebe zum Detail und ungeheuer vielseitig arrangiert und zusammengestellt.
So begegnete ich der fehlenden Hitzewelle, den viel zu raren Badetagen und den durchfrorenen Nachmittagen in Eisdielen und Straßencafes mit meiner ganz persönlichen genussreichen Genussreise.
Immer bemüht, die sommerlichen Schatzkisten dem wuseligen Sonnenradar anzupassen. Sprich: Sie mal für die vorhergesagte kurzen Mittagssonne zu ordern, mal für den Wärme versprechenden Frühabend vorzubestellen und sie mal in den letzten (oder auch einzigen), spätabendlichen Sonnenstrahlen des Tages zu genießen. Und schenkte mir der Himmel doch hier und da einen waschechten Sommertag, war mir mein Schüssel-Sommer stets ein doppeltes Freudenfest.
Das Fazit: Trotz oftmals fehlendem Wonnewetter und dem Ausbleiben sommerlich-heiterer Fernreisen war es ein schöner Sommer. Mein Konzept passt: Dank richtig guter, energie- und lebenslustspendender, überwiegend sonnenverwöhnter Zutaten passt eine überraschend umfangreiche Menge Sommer in eine solch kleine Schüssel.
Und auch wenn eine Bowl (so wohlschmeckend, hübsch und gesund sie auch sein mag) noch lange keinen Sommer macht, haben die kleinen kulinarischen Kunstwerke mir geholfen, alles nur mögliche, was die mir schönste Jahreszeit üblicherweise schenkt, aus diesem Sommer herauszukitzeln - zumindest kulinarisch.